Zwischenbilanz Baumschäden

07.09.2018

Erst Sturmschäden, dann die lang anhaltende Trockenheit und schließlich noch der Borkenkäfer: Das Jahr 2018 hat massive Auswirkungen auf die Bäume in der Stadt. Eine echte Schadensbilanz wird es erst im Frühjahr 2019 geben.

Schon die bislang sicheren Zahlen sind ernüchternd: 3000 Festmeter Holz fielen dem Sturm zum Opfer, die Schäden durch den Borkenkäfer haben 800 Festmeter erreicht. Das ist mehr als das Doppelte der Menge, die in einem normalen Jahr an Holz aus den Wäldern in Verantwortung der Stadt entnommen wird.

Der massive Befall mit Borkenkäfer beschäftigt nicht nur die Viersener, das Problem beschäftigt zurzeit alle Waldbesitzer mit Fichtenbeständen. Stadtförster Rainer Kammann sagt dazu: „Wir schaffen dort, wo der Borkenkäfer sitzt, alles an verwertbarem Holz so schnell wie möglich aus dem Wald. Kronen- und Astholz machen wir brutuntauglich.“

Welche Folgen die Trockenheit hat, kann Kammann noch nicht abschätzen: „Wir haben gewässert mit allem, was verfügbar war. Trotzdem haben viele Bäume massiv unter der Dürre gelitten.“ Das gelte im Wald ebenso wie in der Stadt. Eine Folge: An sehr vielen Stadtbäumen sind Eingriffe erforderlich. Teilweise gehen diese auf den Sturm zurück, der beispielsweise zu Astbrüchen führte oder zu sogenannten Unglücksbalken. Die Trockenheit bringt mit sich, dass die Bäume weit mehr als sonst Totholz bilden. „In vielen Fällen“, sagt der Stadtförster, „wird sich erst im Frühjahr 2019 zeigen, wie der Zustand der Bäume ist.“

Die Wiederaufforstung ist ein Projekt, das sich über mehrere Jahre ziehen wird. Beginnen werden diese Arbeiten voraussichtlich im November. Bis zu 50.000 Setzlinge müssen gepflanzt werden. Die genauen Zeitabläufe hängen von vielen Faktoren ab. Das reicht von der Frage, ob die Baumschulen die Pflanzen bereitstellen können, bis zu den Möglichkeiten, die die Wetterlage in dieser Zeit eröffnet. Parallel zu diesen Arbeiten laufen die Planungen für die Wiederherstellung der Wege und des Bereiches im Wildgehege, der den Wildschweinen eine Heimat geboten hat.

Das Ende der langen Trockenheit bringt weitere Veränderungen mit sich. So ist das vom Forstamt erlassene Verbot, den Wald außerhalb der Wege zu betreten, Ende August ausgelaufen. Das Rauchverbot im Wald gilt allerdings weiter. Grundsätzlich muss im Wald von März bis Oktober die Zigarette in der Schachtel bleiben. Grillen und offenes Feuer sind darüber hinaus ganzjährig verboten.

Das Grillverbot gilt nicht nur im Wald, sondern auch in einem Abstand von bis zu 100 Metern vom Waldrand. Ausgenommen sind genehmigte Grillstellen. In Viersen ist das die sogenannte Grillwiese am Hohen Busch. Das hier ausgesprochene Grillverbot wurde jetzt aufgehoben.